Rose #90/2022
Im Frühjahr 2022 habe ich mein erstes Kind bekommen. Ich wollte Sicherheit. So viel wie möglich. Darum gingen wir in ein Krankenhaus mit Perinatal Zentrum Level 1.
Wir wussten nicht, dass solche Krankenhäuser ihre Notfälle gern selbst verursachen... Durch zu viel Intervention.
Eine solche Interventionskaskade führte in meinem Fall zum Kaiserschnitt.
Einleitung, wegen hoch geschätzten Geburtsgewicht
(Sie sind eine kräftige Frau! Da kriegen Sie halt auch ein kräftiges Kind) und nachlassenden Kindsbewegungen in den letzten Tagen.
Dauer CTG wegen der Einleitung, erzwungene Seitenlage, langes Alleinlassen (trotz Hilferufe bei offener Tür), Verzögerung von Schmerzmittelgabe, einseitig wirkende PDA, viele Untersuchungen während der Wehen (bleiben Sie jetzt mit dem Po unten! Ich muss untersuchen.), zwei Mikroblutuntersuchungen am kindlichen Kopf, Kaiserschnitt nach 2 Stunden 10cm Muttermund ohne Voranschreiten der Geburt. Immer noch mit einseitig wirkender PDA.
Bei der OP bekam ich im letzten Moment starkes Schmerzmittel gespritzt. Dieses versetzte mich in eine Art Dämmerschlaf, ich kriege die Geburt nicht mit. Aber mein Sohn wird eh direkt zu den Ärzten gebracht. Brauchte aber keine Unterstützung, danach geht es für 30 Sekunden zu mir, dann direkt weg zur U1. Kein bonding. Erster Anlegeversuch 30 Minuten nach Geburt schlägt fehl ("na wenn Ihre Brustwarzen nicht weiter rauskommen, wird das eh nichts!")
Mein Sohn darf erst ca. 3 Stunden nach Geburt mithilfe eines Stillhütchens an meiner Brust trinken.
Der Aufenthalt ist entwürdigend und am liebsten möchte ich mein nächstes Kind zuhause gebären... Doch nach dem Kaiserschnitt habe ich nun auch Angst. Zweifel an meinen Fähigkeiten.
Diese Geburt wird für immer als schreckliches Ereignis in meinem Kopf bleiben und das tut mir für meinen Sohn so leid..