Rose #2/2022


Es war im Oktober 2020 als meine Fruchtblase platzte, wir begaben uns freudig und etwas geschockt ins Krankenhaus. Wurden dort auch noch recht nett aufgenommen und erst mal die typischen Untersuchungen gemacht und ein Zugang wurde gelegt. Wir waren dann in dem CTG Zimmer, da mein Muttermund laut Hebamme noch nicht weit genug auf war, sollte ich auf Station gehen und mein Partner aufgrund der Coronaverordnung gehen. Erstmal Schock und sehr viele Tränen meinerseits, wir saßen das ganze aus und beschlossen, er geht erst wenn sie ihn definitiv raus werfen (dazu kam es nicht und ich hatte das Gefühl dadurch wurde die Genervtheit der Hebamme einfach nur noch viel schlimmer). Als ich meinte ich würde gerne etwas spazieren kam nur ein kurzes das geht nicht sie dürfen das Klinikgelände nicht verlassen okay dachte ich mir bleiben wir halt in diesem kleinen Raum. Dort verbrachten mir eine ganze Weile, zeitweise musste ich die Zeit am CTG verbringen, obwohl ich mehrmals sagte ich würde mich gerne bewegen und halte die Schmerzen im Liegen nicht aus, dies wurde einfach übergangen irgendwann hieß es dann okay dann stehen sie halt auf. Als die Schmerzen für mich nicht mehr aushaltbar waren und ich mich auch schon mehrmals unter den Wehen  übergeben habe, bat ich nochmals um ein Schmerzmittel, dies wurde mir mit der Aussage nein wir veratmen jetzt erstmal verwehrt. Kurze Zeit später musste ich dringend auf die Toilette und hatte das Gefühl pressen zu müssen ich bat meinen Partner der Hebamme Bescheid zu geben, diese kam dann sehr angenervt und meinte was denn los sei, ich bat sie nochmals nach dem Muttermund zu schauen, dies tat sie dann mit der Aussage ja da hat sich bestimmt nichts getan. Sie untersuchte mich, aufeinmal griff sie mich am Arm und meinte so Frau …. Sie bekommen jetzt ihr Kind, zog mich von der Liege und schleppte mich in den Kreißsaal, dort wurde ich gefühlt aufs Bett geworfen. Mein Partner war auch total verwirrt und wusste gar nicht was recht geschieht. Und dort im Kreißsaal fing erst alles so richtig an, die Genervtheit und das runterspielen meiner Bedürfnisse war noch gar nichts es lief wie in einem Film vor mir ab. Ich konnte nicht richtig mit arbeiten, da es immer nur hieß ich soll mich nach links und nach rechts drehen und meine Füße hatten keinen Boden Kontakt. Ich hörte wie es aufeinmal hieß Saugglocke oder Wehentropf, da meine Wehen anscheinend nicht stark genug waren.
Nach einer Weile hieß es auf einmal okay die Oberärztin kommt dazu (keine Erklärung warum und was jetzt los ist ich machte mir Sorgen).
Ich war wirklich unter Stress und begriff so gar nichts mehr und konnte nicht auf meinen eigenen Körper hören.
Dann kam die besagte Oberärztin, die sich nicht mal vorgestellt hatte und auf einmal rechts neben mir stand und sich auf meinen Bauch geworfen hat und ich wurde kristellert ohne Vorwarnung und Aufklärung was jetzt passiert. Und dann war mein Kind auf einmal schon da.
Mein Partner erzählte mir im Nachhinein das sie noch zu mir patzig gemeint hätte ich solle doch nicht so schreien.
Ich konnte das nie wirklich verarbeiten weil im Nachhinein auch nie das Gespräch gesucht wurde oder mal eine Erklärung kam warum dies alles gemacht wurde.
Ich finde es sehr schade das ich diese Erfahrung machen musste, vor allem weil dieses Krankenhaus auch noch bei ihren Besichtigungsabenden damit „Werbung“ macht und es hervorhebt wie wichtig eine selbstbestimmte Geburt ist und das dies bei ihnen ja praktiziert wird. Die Geburt meines Kindes war alles andere als selbstbestimmt und ich wurde in allem irgendwie übergangen.

 
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